ALS und Ernährung

Es ist wichtig, dass der Patient nicht an Gewicht verliert. Eine sehr kalorienreiche, möglichst fetthaltige Ernährung ist vorteilhaft, da sich ein höheres Körpergewicht positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. So gibt es zum Beispiel Trinknahrung mit einem sehr hohen Kaloriengehalt.

Die Nahrungsaufnahme kann bei Schluckstörungen durch weiche Nahrungsmittel erleichtert werden. Die Konsistenz der Nahrung sollte angepasst werden (z.B. durch Andicken oder breiiger machen). Gute Rezepte und Ideen finden Sie in unserer Broschüre „Rezepte für die Ernährung bei Schluckstörungen“, die Sie sich in unserem Bereich Patientenbroschüren herunterladen oder bestellen können.

Erste Anzeichen einer beginnenden Schluckstörung

  • Gewichtsverlust
  • Die Mahlzeiten sind mühsam einzunehmen, dauern lange
  • Essen und Trinken kommen durch die Nase
  • Das Essen bleibt im Mund hängen, kann nicht aktiv geschluckt werden
  • Die Stimme klingt belegt oder brodelig
  • Häufiges Husten / Räuspern

Zusätzlich können Betroffene mithilfe der Logopädie bestimmte Schlucktechniken erlernen bzw. ein Schlucktraining machen. Auch eine bewusste Abstimmung von Schlucken und Atmen kann geübt werden, um das Verschlucken und seine Folgen zu vermeiden.

Eine gezielte Ernährungsberatung unterstützt bei der Anpassung der Ernährung und gibt wichtige Hinweise zu geeigneten Produkten und deren Erstattungsfähigkeit.

ALS-Patienten sollten darauf achten, dass bei beginnenden Schluckstörungen auch die Darreichungsformen der Medikamente angepasst werden. Einige Arzneimittel, wie z.B. Riluzol, gibt es auch in flüssiger Form, was die Einnahme deutlich erleichtert.

Ernährungssonde (PEG)

Wenn die Nahrungsaufnahme auf normalem Weg nicht mehr ausreichend möglich ist, kann eine Ernährungssonde zum Einsatz kommen. Ein häufig angewendetes Verfahren ist das Anlegen einer PEG-Sonde (PEG = perkutane endoskopische Gastrostomie). Ein Kunststoffschlauch wird von außen durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke in den Magen gelegt. Durch diesen Schlauch können Flüssigkeiten und spezielle Ernährungslösungen direkt in den Magen gegeben werden.

Trotz des Einsatzes einer Sonde kann weiter über den Mund gegessen werden. Der Genuss am Essen geht also nicht verloren, nur die Grundversorgung wird über die Sonde sichergestellt.
Dabei ist es wichtig, mit der Anlage einer PEG-Sonde nicht so lange zu warten, bis der Körper durch einen Gewichtsverlust zu sehr geschwächt ist.
ALS-Patienten sollten darauf achten, dass bei Verabreichung der Medikamente über die enterale Ernährungssonde, die Darreichungsformen der Medikamente angepasst werden. Einige Arzneimittel gibt es z.B. auch in flüssiger Form, was die Verabreichung über eine Ernährungssonde deutlich erleichtert.